Das Nasse Dreieck

Das Nasse Dreieck mit Trampelpfad und Resten der Berliner Mauer.
Das Nasse Dreieck mit Trampelpfad und Resten der Berliner Mauer.

Das Nasse Dreieck ist eine große, wild wachsende Grünfläche im „Dreiländereck“ zwischen den Berliner Stadtteilen Wedding, Prenzlauer Berg und Pankow. Das ehemalige Grenzgelände wurde nach dem Fall der Mauer sich selbst überlassen, so dass eine einzigartige, steppenähnliche und offene Naturlandschaft entstehen konnte. Inzwischen ist das Nasse Dreieck wichtiges Naherholungsgebiet für Anwohner und Teil der grünen Lunge Berlins.

Winterliche Aufnahme von der Mitte in Richtung Westen.
Winterliche Aufnahme von der Mitte in Richtung Westen.

Im Rahmen des Mauergrünzugs „Grünes Band Berlin“ soll es langfristig als Grünfläche erhalten werden. Da dies bisher jedoch nur als Ausgleichsmaßnahme zum Bau der „Dresdener Bahn“ im Süden Berlins geplant ist (dort gibt es massive Anwohnerproteste gegen das Vorhaben), kann eine Umsetzung noch viele Jahre dauern. Leider ist der südliche Zugang aus Richtung Bornholmer Straße seit Mitte 2011 gesperrt (davor war er jahrelang offen zugänglich), so dass das Gelände nur noch von Norden her erreicht werden kann (siehe Karte unten). Das ist vor allem deshalb bedauerlich, da die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin nach eigener Aussage am Durchgang und einem Teil der angrenzenden Gebäude nicht weiter interessiert ist, beides also zur Verfügung steht. Hier liegt viel Potential brach. Wir fordern den Bezirk Pankow daher auf, endlich zu handeln. Machen Sie mit! Hilfe und kreative Ideen sind immer willkommen, denn nur gemeinsam können wir etwas erreichen!

 

[mapsmarker marker=“2″]

 

Chronologie der Ereignisse

Das verschlossene Zugangstor, dahinter die S-Bahn-Strecke Richtung Bernau (S2).
Das verschlossene Zugangstor, dahinter die S-Bahn-Strecke Richtung Bernau (S2).

Im November 2012 haben wir Unterschriftenlisten mit der Forderung der Wiedereröffnung des Südzugangs an den zuständigen Stadtrat Jens-Holger Kirchner übergeben. Etwa 1200 Unterschriften sind bei unserer Aktion zusammen gekommen, allein 300 davon online auf der Plattform OpenPetition (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle Unterzeichner!). Leider hat dies auf Seiten des Bezirksamtes wenig bewirkt. Auch ein erneutes Gespräch mit Herrn Kirchner und weiteren Beteiligten brachte keine Lösung.

Das Kernproblem und damit der Grund für die Schließung des Zugangs ist schnell erklärt: Auf dem südlichen, etwa 100 Meter langen Zugangsweg wurde immer wieder illegal Müll abgeladen. Die Bahn war nicht länger bereit, diesen auf eigene Kosten zu entsorgen. Der Bezirk lehnt eine Übernahme der Entsorgungskosten ebenfalls ab.

Um das Problem mit dem wilden Müll in den Griff zu bekommen, haben wir Anfang 2013 einen Bürgerantrag in die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Pankow eingebracht, der das Bezirksamt aufforderte, die Wiedereröffnung des Durchgangs im Süden voranzutreiben. Wir schlugen darin das Setzen eines Pollers auf Weddinger Seite vor, um die Anfahrt zu erschweren. Außerdem sollte das Bezirksamt Verhandlungen mit der Bahn aufnehmen. Der Antrag wurde Mitte 2013 einstimmig angenommen.

Das Nasse Dreieck als Teil des geplanten Grünzuges.
Das Nasse Dreieck als Teil des geplanten Grünzuges.

 

Im Frühjahr 2014 wurden die vorgeschlagenen Poller (mit Mitteln der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung) gesetzt und haben das Müllproblem unseren Beobachtungen nach deutlich reduziert. Der Zugang ist allerdings weiterhin verschlossen. Das Bezirksamt verweist in seiner Stellungnahme (Vorlage zur Kenntnisnahme) schlicht darauf, dass eine Müllbeseitigung dort nicht möglich sei. Mit der Bahn selbst wurde laut Auskunft der Bahn-Verantwortlichen nicht direkt gesprochen. Beschlusslage war eine andere.

Auf der nachfolgenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung im Mai 2014 hatten wir Gelegenheit, unserer Verärgerung über das Desinteresse des Bezirksamtes Luft zu machen. Eine Mitschrift unter Einschluss der Reaktionen aus der BVV sowie unsere Stellungnahme dazu finden Sie hier:

Redebeitrag in der BVV Pankow vom 21.5.2014

Inzwischen sind wir direkt an die Bahn heran getreten und versuchen, eine Lösung ohne das Bezirksamt zu erreichen, allerdings gestaltet sich das schwierig. Von Seiten der Bahn ist man naturgemäß nicht an einer Durchwegung und den dadurch entstehenden Verpflichtungen interessiert. Eine vertrackte Situation, die nur mit politischem Willen zu lösen ist, und da müssen wir jetzt Druck machen!

Falls Sie selbst aktiv werden wollen: fragen Sie doch einfach mal nach, warum sich nichts tut:

Bezirksamt Pankow
Abteilung Stadtentwicklung
Jens-Holger Kirchner,  Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Stadtentwicklung

Alle Kontaktdaten finden Sie hier.

 

Bilderstrecke

(Bilder können auf Anfrage für Publikationen genutzt werden, bitte kontaktieren Sie uns dazu)

Presseberichte

Berliner Abendblatt – Nato-Draht trennt wieder Mitte und Pankow (13.11.2014)

taz – Der neue Zaun an der Bornholmer (8.11.2014)

Pankower Allgemeine Zeitung – Kirchners grüne Grenze (28.10.2014)

BerlinOnline – Nie wieder Stacheldraht?! (27.10.2014)

florakiez.de – Zauneidechsen und Altlasten – Überraschungen auf dem Nassen Dreieck (10.4.2014)

Berliner Woche – Stacheldraht am Tor, Bürger fordern Zugang zum Nassen Dreieck (15.11.2012)

Berlin Online – Über 1000 Unterschriften für das Nasse Dreieck (12.11.2012)

Pankower Allgemeine Zeitung – NATO-Draht am grünen Band (11.11.2012)

Grüne Liga – Unterschriften für das Nasse Dreieck übergeben! (8.11.2012)

Pankower Allgemeine Zeitung – Dreiecksknoten im grünen Band (7.8.2012)

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt – Pflege- und Entwicklungsplan 2012

Berlin1 – Der Kuss von Flora & Fauna (31.7.2011)

Norbert Nail: Meine Mauer (Bilder von der Maueröffnung 1990, Nasses Dreieck ganz unten)